Wir alle – Bevölkerung, Gewerbe und Landwirtschaft – sind auf eine einwandfreie Versorgung mit Trink-, Brauch- und auch Löschwasser angewiesen. Damit dies in Zukunft gesichert bleibt, ist für die Wasserkommission und den Gemeinderat unbestritten, dass der Neubau Reservoir Breitzug – als Ergänzung zum Reservoir Belmité – notwendig ist. An der Gemeindeversammlung am 13. November wird über den Neubau sowie die weiteren Massnahmen für eine sichere Wasserversorgung eingehend informiert.
Wasser ist sehr kostbar und unser wichtigstes Lebensmittel. Auftrag der Wasserkommission Altdorf ist es, dafür zu sorgen, dass Wasser jederzeit in einwandfreier Qualität und in ausreichender Menge zu einem kostendeckenden Preis zur Verfügung steht. Die Anlagen müssen laufend auf dem Stand der Technik gehalten und erneuert werden. Als langfristige Planungsgrundlage dient dazu das Generelle Wasserversorgungsprojekt (GWP), das alle 10 – 15 Jahre zu überarbeiten ist. Das GWP stellt die anzustrebende Entwicklung auf lange Sicht dar. Es beschreibt u.a. den künftigen Wasserbedarf und die nötigen Ausbauschritte der Anlagen.
2018 und jüngst 2024 wurde das Generelle Wasserversorgungsprojekt durch die Wasserversorgung Altdorf mit fachkundiger Mithilfe aufdatiert. Auf Basis der Entwicklung von Bevölkerung, Gewerbe und Industrie, dem Verbrauch pro Kopf sowie der Klimaerwärmung ergeben sich für die Wasserversorgung Altdorf sehr klare Erkenntnisse und Planungsziele:
- Gemäss dem «Siedlungsleitbild der Gemeinde Altdorf» wird bis 2040 die Einwohnerzahl auf 12'000 wachsen.
- Bis 2045 könnten rund 1100 neue Arbeitsplätze in Altdorf entstehen.
- Es gibt heute schon ein ausgewiesenes Speicherdefizit.
- Das 42 km lange Leitungsnetz ist im Schnitt 41 Jahre alt und wird über die ordentliche Finanzplanung der Wasserversorgung stetig erneuert.
- Die Bilanzierung im GWP zeigt klar: Es braucht in Zukunft total 6000 m3 Reservoir-Speicher (Neubau Reservoir Breitzug 3000 m3): davon 300 m3 mehr für Löschwasser-Reserven; 2700 m3 fürs Trink- und Brauchwasser sowie im Rahmen der Strategie für die übrigen Bauwerke.
- Das Reservoir Belmité (neu) kann weitere 20 Jahre betrieben werden. Es ist aber mittelfristig sanierungsbedürftig und kann ohne zusätzliches Reservoir nicht ausser Betrieb genommen werden.
- Aus Gründen der Versorgungssicherheit und des Betriebs sollte die Wasserspeicherung auf zwei Standorte verteilt sein.
Im GWP wurden drei Varianten zur Speichererweiterung evaluiert: Der Miteinbezug des Wasserverbunds Unteres Reusstal ist zur Speichererweiterung nicht möglich. Bei einem Unterbruch oder während der Sanierung des Reservoirs Belmité könnte nicht ausreichend Wasser bezogen werden. Die Variante Vergrösserung Reservoir Belmité mit einer zweiten Kammer würde bedingen, dass die Zuleitung doppelt ausgebaut würde und birgt das Risiko, dass die gesamte Speicherung nur an einem Ort ist. Wasserkommission und Gemeinderat sprechen sich deshalb klar für den Neubau Reservoir Breitzug aus. Es resultieren dabei folgende Vorteile: Zwei Reservoirs verteilt im Versorgungsgebiet erhöhen die Versorgungssicherheit entscheidend. Das sanierungsbedürftige Reservoir Belmité alt kann rückgebaut werden.
Für eine zukünftige, sichere Altdorfer Wasserversorgung braucht es ein neues, zusätzliches Reservoir. Die Kosten für den Neubau Reservoir Breitzug und weitere Anlagen sowie der Abbau der finanziellen Einlagen aus dem Übertrag der Anlagen an die Abwasser Uri werden mittelfristig zu einer Gebührenerhöhung führen. Nach Feuerschutzgesetz Kt. Uri (FSG) sind die Gemeinden zuständig für den Feuerschutz. Der Löschwasseranteil beim Neubau Reservoir Breitzug beträgt 10 %. Es ist vorgesehen, dass sich die Gemeinde zu 10 % an den Baukosten beteiligt. Die Altdorfer Bevölkerung kann voraussichtlich im Herbst 2026 über den Neubau Reservoir Breitzug abstimmen.
Dieser Artikel ist im Altdorfer Adler, Ausgabe 3/2025 erschienen:
Dokumente
Name | |||
---|---|---|---|
Adler - Ausgabe Herbst 2025 (PDF, 9.99 MB) | Download | 0 | Adler - Ausgabe Herbst 2025 |