Am 16. Februar öffnet der Flüeler «Bunker» seine Tore für die Jugendlichen. Dahinter steckt viel Arbeit – auch von der offenen Jugendarbeit Altdorf.
Gelächter schallt die Wendeltreppe empor, die im Schulhaus Gehren in Flüelen in den «Bunker» hinunterführt. Eine Gruppe Jugendlicher ist dabei, sich mit farbigen Handabdrücken an einer weissen Wand zu verewigen. Sie helfen an diesem Nachmittag mit, ihren zukünftigen Jugendtreff neu zu gestalten, und sind mit Malerarbeiten an den Wänden beschäftigt. Seit Anfang Jahr bereitet die Jugendarbeiterin Erika Thomas die Neueröffnung des Jugendtreffs in Flüelen vor. «Der Jugendtreff ist ein Raum von und für Flüeler Jugendliche. Hier können sie ihre Freizeit mit Gleichaltrigen verbringen», sagt die Mitdreissigerin. Am Freitag, den 16. Februar 2024, wird der Jugendtreff um 18 Uhr feierlich eröffnet. Im ersten Teil werden auch Gäste und Erwachsene vor Ort sein, bevor der Treff ab 19 Uhr dann ausschliesslich den Jugendlichen gehört. Regulär ist der Treff jeweils am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr für alle ab der 6. Klasse und am Freitag von 19 bis 22 Uhr für alle ab der ersten Oberstufe geöffnet.
Ein Freiraum für 12- bis 16-Jährige
Musik hören, töggele, Brett- oder Konsolenspiele spielen, Backen oder Kochen – all das soll im Bunker Flüelen möglich sein. «Weitere Aktivitäten werden von den Jugendlichen selber gestaltet», erklärt Erika Thomas das Konzept. «Von Karaokeabend bis Dartturnier, wir sammeln gemeinsam Ideen und Wünsche, die wir dann in konkreten Projekten mindestens einmal pro Monat umsetzen wollen.»
Knapp 10 Jahre lang war der Bunker in Flüelen geschlossen. «Die Eröffnung ist für alle Beteiligten ein spezieller Moment, musste doch lange daraufhin gearbeitet werden», sagt Angela Quiroz-Inglin, die bei der Gemeinde Altdorf den Jugendbereich leitet. «Die offene Jugendarbeit hat den Prozess in der Vorbereitung nahe begleitet und freut sich nun über diesen wichtigen Schritt, den Jugendlichen einen Freiraum zur Verfügung zu stellen. Denn in Flüelen fehlt ein vergleichbares Angebot für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren.» Nun hat der Flüeler Gemeinderat auf Wunsch der Jugendlichen ein Projekt zur Wiederinbetriebnahme des Jugendtreffs Bunker lanciert. Die notwendige Finanzierung hat die Flüeler Stimmbevölkerung an der Gemeindeversammlung vom 25. Mai 2023 beschlossen.
Unterstützung über Leistungsvereinbarungen
Doch was hat das mit Altdorf zu tun? Als Kantonshauptort erbringt Altdorf über Leistungsvereinbarungen verschiedenen Dienstleistungen für andere Gemeinden. So auch in der offenen Jugendarbeit. «Es ist im Interesse aller Jugendlichen in Uri, wenn die offene Jugendarbeit breit und vielerorts präsent ist. Sie wirkt auch sozialpolitisch präventiv», erklärt der Altdorfer Gemeindevizepräsident Sebastian Züst, der für das Ressort Jugend zuständig ist. «Unsere bisherigen Erfahrungen mit den Leistungsvereinbarungen sind gut und Altdorf ist offen für weitere Projekte, wenn andere Gemeinden Interesse anmelden.»
Was daraus entstehen kann, sehen wir in Flüelen. Die projektleitende Jugendarbeiterin Erika Thomas ist bei der Gemeinde Altdorf angestellt und erbringt ihre Dienstleistung für Flüelen im Rahmen einer Leistungsvereinbarung zwischen den beiden Gemeinden. «Für uns ist wichtig, dass der Jugendtreff Bunker durch eine Person der offenen Jugendarbeit vor Ort betreut wird, die sich mit Jugendthemen auskennt und professionell handeln kann», erläutert Heinz Gerig, Gemeinderat und Sozialvorsteher von Flüelen. Die Jugendarbeit Altdorf stellt die nötigen Kompetenzen sicher. «Und jetzt wird die Eröffnung Tatsache», freut sich Heinz Gerig. «Es liegt nun an den Jugendlichen, das neue Angebot rege zu nutzen, damit ein Betrieb nachhaltig erfolgen kann. In diesem Sinne freut sich der Gemeinderat über eine grosse Teilnehmerzahl und hofft auf ein gutes Gelingen.»