Altdorf ist seit 2008 Energiestadt und setzt als solche gezielt Energie- und Klimamassnahmen um, die fortschrittlich sind und vor Ort nachhaltig wirken. Die Energiestadt Altdorf hat jüngst bei der Re-Zertifizierung wieder ein Top-Resultat erzielt.
Prima fürs Klima – Was die Energiestadt Altdorf seit vielen Jahren unternimmt und umsetzt, ist vorbildlich und trägt entscheidend dazu bei, dass die Schweiz auf Zielkurs hin zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 bleibt. Die Schweizer Bevölkerung will eine nachhaltige Energie- und Klimapolitik und hat dies an der Urne mehrfach bestätigt – mit jeweils klarem Ja zur Energiestrategie 2050 (Mai 2017), zum Klimaschutzgesetz (Juni 2023) und zum Stromgesetz (Juni 2024).
Bei der Re-Zertifierung im März 2025 konnte sich die Energiestadt Altdorf erneut verbessern und hat mit 74,9 % fast das Resulat einer Energiestadt Gold erzielt. «Wir sind stolz auf dieses Ergebnis», betont Sebastian Züst als Gemeindepräsident. «Es zeigt, dass Altdorf als Energiestadt gut unterwegs ist.» Punkten konnte Altdorf mit dem starken Ausbau von Solarstromanlagen: 2022 auf der Turnhalle Feldli, 2023 auf dem RUA-Gebäude, 2024 auf den Dächern des Werkhofs und des sanierten Feuerwehrlokals im Minergie-Standard, das mit Wärmepumpe und eigenem Solarstrom oder Strom aus 100 % Wasserkraft geheizt wird. Die fünf Photovoltaik-Anlagen der Gemeinde produzieren etwa 600'000 kWh pro Jahr. Hinzu kommen PV-Anlagen von Privaten und Unternehmen mit über 3'000'000 kWh jährlich. In Altdorf erzeugter Solarstrom deckt heute den Verbrauch von rund 750 Haushalten (à 5000 kWh). Ein stolzer Wert.
Ganzheitlich denken, lokal handeln. «Es ist ein starker Wille vorhanden, sich beständig weiterzuentwickeln», schätzt Energiestadt-Beraterin Claudia Luethi an Altdorf. «Energiestadt zu sein, ist ins Selbstverständnis übergegangen. Die Verwaltung ist professionell aufgestellt und es ist viel Fachwissen vorhanden. Man weiss, auf welchem Niveau die Energiestadt Altdorf bereits ist und welche Ziele man noch anpeilen will», lobt Claudia Luethi: «Wir sind gut vernetzt und pflegen regen Austausch.»
Zum Nutzen aller. Was die Gemeinde als Energiestadt seit 2008 umgesetzt hat, zeigt nachhaltig Wirkung, nützt der Bevölkerung, dem Klima und der Umwelt und erbringt Wertschöpfung vor Ort fürs Gewerbe. Zum Beispiel hat Altdorf den Gebäudestandard eingeführt, baut oder saniert seine Gebäude also nach erhöhten Standards. Die Gemeinde bezieht zu 100 % URstrom aus Wasserkraft und auf geeigneten Dächern sollen sukzessive weitere Solarstromanlagen entstehen. Altdorf fördert den öV, den Fuss- und Veloverkehr sowie Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Zudem gibt es geeignete Wärmeverbünde, die Altdorf künftig erneuerbar heizen können. Beim Erarbeiten des neuen Siedlungsleitbilds legt Altdorf viel Wert auf eine klimaangepasste Ortsplanung: Die Gemeinde will Grünflächen erhalten, Aussenräume beschatten und wie ein Schwamm Regenwasser dort speichern, verdunsten und versickern lassen, wo es fällt. Es sind auch kleine Massnahmen, die wirken: Der Wochenmarkt, der lokal erzeugte Produkte anbietet, «Madame Frigo» für nicht gebrauchte Lebensmittel oder der Gewerbecoach, der mit Detaillisten und dem Gewerbe um eine gute lokale Grundversorgung von Altdorf bemüht ist.
Altdorf geht voraus. «Gerade in der heutigen Zeit von Energiekrisen und Klimaerwärmung ist wertvoll und wichtig, dass die Gemeinden vorangehen und Vorreiter sind», hält Gemeindepräsident Sebastian Züst fest. «Altdorf will bei der Energie unabhängiger sein, den Weg hin zum Netto-Null-Ziel aktiv mitbeschreiten und als Energiestadt der Bevölkerung und dem lokalen Gewerbe ein gutes Beispiel sein.»
Mit Energiestadt unterwegs zu Netto-Null |
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Seit über 30 Jahren engagiert sich das Programm «Energiestadt» erfolgreich für eine ambitionierte Energie- und Klimapolitik. Seither hat sich viel verändert. Was einst als energiepolitisch fortschrittlich galt, ist heute Standard. Um dem hohen Anspruch auch zukünftig gerecht zu werden und als Vorbild voranzugehen, wurden die Massnahmen und die Zertifizierung auf das Erreichen der Netto-Null-Ziele ausgerichtet. Das ist seit 2025 auch im Energiestadt-Logo sichtbar. Zur Unterstützung der insgesamt 487 Schweizer Energiestädte wurden neue innovative Instrumente entwickelt und der Massnahmenkatalog grundlegend überarbeitet. Die sogenannte Netto-Null-Analyse ermöglicht die Überprüfung der klima- und energiepolitischen Ziele. Und das Netto-Null-Dashboard visualisiert den Netto-Null-Absenkpfad anhand wichtiger Indikatoren. Weitere Infos: www.energiestadt.ch |
Dieser Artikel ist im Altdorfer Adler, Ausgabe 2/2025 erschienen:
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